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Laufbericht

21.03.2010 Wien-Energie (HM - 1:45:48)

Meine 2.-schnellste HM-Zeit im 17. Lauf

Meine Frau Sonja war schon länger für den Wien Energie-HM angemeldet. Da die Regeneration nach dem Verona-Marathon sehr gut verlief, habe ich mich kurzfristig entschlossen auch an diesem Halbmarathon teilzunehmen. Zur Startnummernabholung mußte ich sowieso fahren, zum Lauf würde ich selbstverständlich auch mitkommen, warum also nicht gleich mitlaufen? Und: Was kommt dabei heraus, wenn man 4 Wochen nach dem Verona-Marathon und 5 Wochen vor dem London-Marathon einen Halbmarathon bestreitet, also mit "angezogener Handbremse" laufen muß? Eine Superzeit!

Ich bin mit meiner Zeit von 1:45:48 mehr als zufrieden! Es ist nämlich die 2.-schnellste HM-Zeit, die ich je gelaufen bin. Nur einer meiner 17 bisherigen HMs war mit 1:43:18 schneller (VCM 2006). Und da war ich 4 Jahre jünger und einige Kilos leichter.

Zum Lauf: Das Wetter war perfekt (so es sowas gibt, war es das). Etwas über 10 Grad, kein Wind, zum Ende hin Nieselregen. Ich wollte mit 5:15/km (1:50:45) anlaufen und hatte das Ziel, eine Zeit unter 1:50h zu laufen. Nachdem ich meinen letzten HM auf Zeit vor 4 Jahren gelaufen bin, hatte ich nicht so richtig ein Gefühl, was drinnen ist. Alle anderen HMs in den letzten 4 Jahren bin ich immer als Vorbereitung auf einen Marathon kurz vor diesem gelaufen und habe diese daher bewußt langsamer als möglich absolviert.

Vom letzten Laktattest wußte ich Werte von 1,9 mmol bei 5:15/km und 2,4 mmol bei 5:00/km. Die ersten beiden km war ich etwas zu schnell unterwegs. Ab dem 3. km habe ich mich dann aber auf die 5:15/km einpendeln können. Die exakten km-Zeiten sind der nachfolgenden Tabelle sowie Grafik zu entnehmen. Daraus ist auch ersichtlich, dass ich auf der 2. Streckenhälfte kontinuierlich schneller geworden bin und zum Teil sehr deutlich unter der Durchschnittsgeschwindigkeit von 5:00/km gelaufen bin. Den letzten km bin ich mit 4:20 am allerschnellsten gelaufen! Ich wußte gar nicht, dass ich ein solches Tempo überhaupt noch drauf habe.



Bild: Kilometer-Zeiten Wien Energie-HM 2010


Ab der Hälfte habe ich jedenfalls gesehen, dass sich 1:49h ausgehen, aber immer wieder gedacht, was kommt auf dem nächsten km, was auf dem nächsten, ... Und dann war meine Hochrechnung auf einmal 1:48h, dann 1:47h, dann 1:46h. Und dann habe ich gesehen, dass ich eine 1:45er-Zeit auch noch machen kann.

Mir hat jedenfalls meine Marathon-Erfahrung geholfen. Ich habe schon in einigen Marathons die Erfahrung gemacht, dass es gegen Ende sehr hart und überaus anstrengend wird, manchmal über mehr als 10km, d.h. mehr als 1h lang. Daher hatte ich keine Angst, mich ein paar km bzw. ca. 20-30 Minuten zu überwinden. Aber das war gar nicht notwendig! Ich habe auch gar nicht das Letzte aus mir herausgepreßt. Erstens bin ich 4 Wochen nach dem Verona-Marathon und damit noch in der Regeneration. Zweitens steht London in 5 Wochen ins Haus. D.h. ich konnte nicht Vollgas geben und eventuell den London- Start durch eine Verletzung oder Überlastung gefährden.

Summasummarum hat es sehr viel Spaß gemacht. Jetzt würde ich mir wünschen, ich hätte nicht so einen dichten Marathonkalender und würde noch den einen oder anderen flotten HM unterbringen, denn die km vergehen bei 5:00 viel schneller als bei 5:40 am Marathon und die Ziellinie ist auch wesentlich schneller da. Aber das wird heuer nichts. Vielleicht schaffe ich aber dafür auf den Marathons gute Zeiten und tolle Erlebnisse.



Bild: Kilometer-Zeiten Wien-Energie-HM 2010