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Laufbericht

13.08.2011 Stinatz (HM - 1:48:37)

Ein schmerzvoller 20. Halbmarathon

Der Halbmarathon in Stinatz ist ein Fixpunkt in meinem jährlichen Laufkalender. In Stinatz bin ich 2002 meinen ersten Einzelbewerb gelaufen, bin also mit Halbmarathon ins Laufgeschehen eingestiegen. Seither war ich fast jedes Jahr in Stinatz dabei: 2006 war ich angemeldet, mußte allerdings verletzungsbedingt passen. 2010 lief ich am Tag des Stinatz Halbmarathons den Marathon in Helsinki. Somit kann ich 8 von 10 möglichen Teilnahmen verbuchen, 2008 z.B. als Besonderheit sogar nur 5 1/2 Tage vor dem Lungau-Marathon.

Es war also keine Frage, auch heuer zu starten. Auf eine Voranmeldung habe ich diesmal verzichtet. Ich hatte dazu auch keine Zeit, da ich meinen Laptop aufgrund der ständigen Arbeit mit dem Hausbau kaum aufdrehte. Apropos Hausbau: Am Tag des Halbmarathons begann ich um 7.00 Uhr auf der Baustelle, um 17.30 Uhr - also weniger als 2 Stunden vor dem Start - verließ ich diese. Anstrengende Arbeit, wenig Essen und viel zu wenig Trinken lagen dazwischen. Nun mußte ich mir noch die Laufutensilien zusammensuchen, was im Zuge einer Übersiedlung auch nicht einfach ist. Ein sauberes Leiberl und eine Hose fanden sich dann doch noch in einem Umzugskarton. Die Nachmeldestelle erreichte ich rund 40 Minuten vor dem Startschuß. Da ich dort schon bekannt bin, bot man mir an, dass ich mir eine Wunschstartnummer aussuchen könne. Ich verzichtete und nahm einfach die nächste freie Nummer.

Derart vorbereitet ging es an den Start. Aufgrund des anstrengenden Tages nach der ebenso arbeitsreichen Woche nahm ich mir nichts Großartiges vor, sondern wollte meinen 20. Halbmarathon nur gemütlich durchrennen. Doch es kam ganz anders. Ungefähr zur Hälfte des Rennens begann es in meiner rechten Wade zu ziehen. Ich dachte zuerst an einen Krampf, da ich tagsüber sehr wenig getrunken hatte und mehr als 10 Stunden am Bau gestanden war, ohne die Beine zwischendurch auch nur kurz hochzulagern. Das Ziehen wurde allerdings von Minute zu Minute stärker. Dass sich da eine Zerrung ausbildet, wurde mir rasch klar. Da mein nächster Marathon noch 4 Wochen entfernt war und ich vor dem London-Marathon eine Wadenzerrung innerhalb einer Woche auskurieren konnte, machte ich mir wenig Sorgen. Doch die Schmerzen waren gewaltig. Ich überlegte, nach der 4. Runde, also nach rund 17 Kilometer aufzuhören, entschied mich dann aber für weitere Schmerzen und lief auch die 5. Runde.

Mein Laufstil muß fürchterlich ausgesehen haben. Meine Zeit von 1:48:37 sind unter diesen Umständen jedoch aller Ehren wert. Auf der herausfordernden Stinatzer Strecke war ich bisher nur drei Mal schneller. Insgesamt war es meine achtschnellste von 20 Halbmarathonzeiten. Meine Kilometerzeiten varieren nur um höchstens eine halbe Minute, was auf einer hügeligen Strecke durchaus normal ist. Meine Rundenzeiten bewegen sich zwischen 21:22min (3. Runde) und 22:13min (5. Runde),  das sind 51 Sekunden auf 4,22km.

Die Stimmung in Stinatz war wie immer hervorragend, sowohl an der Strecke als auch im Ziel. Nach dem Zieleinlauf plagten mich die Schmerzen und ich hatte Angst vor dem Fußmarsch zum Auto. Sehr langsamen Schrittes schaffte ich diesen. Und auch das Stiegensteigen war an diesem Abend und an den folgenden Tagen sehr schmerzhaft und nur mit kräftigem Abstützen am Geländer möglich. Mit einer Heilsalbe an der Wade ging ich zu Bett. Die Zerrung begleitete mich danach noch einige Wochen.

Fix ist eines: Ich komme 2012 wieder nach Stinatz zum Halbmarathon. Sehr wahrscheinlich ist auch: Es wird dann nicht so schmerzhaft wie 2011.



Bild: Vor dem Stinatz-HM 2011 mit Bianca und Alina



Bild: Kilometer-Zeiten Stinatz-HM 2011